Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Weinheim

Zu Beginn erklärte Andrea Maria Hartz vom Planungsbüro agl die Abläufe © Dorn, Rhein Neckar Zeitung

Beteiligungsprojekt „Zukunftswerkstatt“

Rund 120 Bürger machten den ersten Schritt

Zukunftswerkstatt begann an „Arbeitsinseln“ in Stadthallen-Foyer

 

Quelle: Rhein-Neckar Zeitung

Von Philipp Weber

Weinheim.
Die Zukunft hat begonnen: OB Manuel Just hat am Freitag das Beteiligungsprojekt „Zukunftswerkstatt“ in der Stadthalle eröffnet. Aufbauend auf mehreren Beteiligungsformaten mit vier inhaltlichen Kern- sowie mehreren Querschnittsthemen, soll in den kommenden 1,5 bis zwei Jahren ein städtebaulicher Rahmenplan entstehen. Dieser könnte die Stadt in den darauf folgenden zehn bis 20 Jahren prägen.
Rund 120 Besucher hörten sich die ersten Erklärungen von Vertreterinnen der begleitenden Büros an, danach durfte jeder Vorschläge machen und Prioritäten verteilen.

Wie gut wurde das Angebot angenommen?
Kurz bevor OB Just den Abend eröffnete, zählten Beobachter etwa 105 Besucher. Da anfangs noch Zustrom herrschte, ist von etwa 120 Teilnehmenden auszugehen. Hier gaben sich die Vertreter von Interessengruppen, Ratsfraktionen sowie Stadtverwaltung die Klinke in die Hand. „Es war sicher kein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung“, räumte Andrea Maria Hartz vom Büro agl ein. Sie und ihr Team moderieren die Beteiligung. Just versprach, die Zukunftswerkstatt aktiver zu bewerben. Dennoch zeigte er sich zufrieden mit der Resonanz. Denn in der Tat – und auch hier waren sich die Beobachter einig – bewegt sich das Projekt noch in einem abstrakten Rahmen. Es dürfte sehr rasch mehr Interesse entstehen, wenn der letzte von drei „Arbeitsblöcken“ ansteht: Sobald Ziele und Leitlinien definiert sowie Strategien zu deren Verwirklichung erörtert sind, geht es um „Schlüsselräume“ und Projektgebiete, so Svenja Knuffke vom Büro AS+P. Dieses strukturiert die inhaltliche Arbeit. Weniger diplomatisch ausgedrückt: In Schritt drei geht’s ans Eingemachte.

Ließen sich offene Fragen klären?
Wenn die Erarbeitung von Vorhaben in den Bereichen Gewerbe, Wohnen, Mobilität und Freiräume ansteht, dürfte den vier geplanten Arbeitsgruppen mit je 30 Teilnehmenden eine prägende Rolle zukommen. Diese sollen zu je 50 Prozent aus Interessenvertretern und zufällig ausgewählten Bürgern bestehen, ihre Arbeit wird von Öffentlichkeitsveranstaltungen und einer Online-Beteiligung begleitet. Letztere läuft  bereits verstärkt an und ist unter www.zukunftswerkstatt-weinheim.de zu erreichen. Für Detailfragen stand am Freitag Christiane Schaal-Lehr (agl) zur Verfügung: Ihren Angaben zufolge dürften die Arbeitsgruppen Ende Januar/Anfang Februar loslegen. Jüngere und Ältere, Männer und Frauen, Kernstädter und Ortsteil-bewohner sollen sich gleichmäßig unter den „Zufallsbürgern“ wiederfinden. Dies sei nicht immer im ersten Anlauf zu schaffen, aber doch in aller Regel möglich, sagte sie der RNZ. Eltern kleiner Kinder würden familiengerecht einbezogen. Eine Besucherin brachte den Gedanken ein, verstärkt Migranten anzusprechen. OB Just versprach, dass weitere Erklärungen rasch folgen.

Was passierte auf den „Arbeitsinseln“?
Einen Gutteil des Abends verbrachte das Publikum mit Schreiben und Kleben: Helfer hatten zu Beginn Klebezettel und -pünktchen verteilt. Auf diese Weise konnten sich die Teilnehmenden zu vorformulierten Thesen äußern, aber auch eigenen Vorschläge einreichen. Und ja, die Stadträte durften mitmachen. Nach RNZ-Informationen schmeckte das zwar nicht allen Fraktionsvertretern, aber letztlich waren sie mit großem Eifer bei der Sache. Die Stellwände füllten sich rasch. Die Vertreter der Planungsbüros standen  zusätzlich Rede und Antwort. Dieser Aufgabe kamen sie sehr professionell und zuvorkommend nach.

Was wollen die Teilnehmenden?
In Sachen Mobilität besteht großes Interesse an dem Ausbau des Radwegenetzes – und allgemein an einer besseren Erreichbarkeit der Ortsteile. Bei der Thematik Freiräume stachen unter anderem die gute Erreichbarkeit von Wald und Natur sowie der Wunsch nach weiteren Angeboten für spezifische Gruppen wie Jugendliche oder Senioren hervor. „Wenn schon neue Gewerbe- oder Handelsflächen, dann möglichst effizient genutzt“, lautete ein mehrfach geäußerter Wunsch zum Thema Gewerbe. Kritik an der Nutzung bestehender Gebiete blieb dabei nicht aus. BeimThemaWohnen erscholl erneut der Ruf nach preisgünstigeren Wohnungen. Stark belegt war aber auch der Klebebalken, der mehr Engagement für Mehrgenerationenprojekte einforderte.

© Rhein-Neckar Zeitung | Bergstraße/Mannheim/Weinheim | BERGSTRASSE-NECKAR | 4 | Montag, 25. Oktober 2021 


https://weinheim.adfc.de/pressemitteilung/beteiligungsprojekt-zukunftswerkstatt

Bleiben Sie in Kontakt