Mehr Platz im öffentlichen Raum durchs Rad
Dass Rad ist nicht nur die klimafreundlichste Arte der Fortbewegung, sondern hat noch einen weiteren entscheidenden Vorteil, der insbesondere in Ballungsgebieten zum Tragen kommt: Es benötigt kaum Platz im öffentlichen Raum.
Dass Rad fahren nach dem zu Fuß gehen die klimafreundlichste Arte der Fortbewegung ist, hat sich inzwischen herumgesprochen. Das Fahrrad hat jedoch noch einen weiteren entscheidenden Vorteil, der insbesondere in Ballungsgebieten zum Tragen kommt: Es benötigt kaum Platz im öffentlichen Raum.
Sowohl im fließenden wie im ruhenden Verkehr gilt die Faustregel: ein einziges Auto benötigt denselben Platz wie 10 Fahrräder. Wenn ein Teil der Autos im innerstädtischen Bereich durch Fahrräder ersetzt wird, stünde mehr Platz für Grünflächen, Spielflächen, Straßencafés oder auch für mehr und bessere Fuß- und Radwege zur Verfügung.
Darauf möchte der ADFC Weinheim mit einem als Fahrradparkplatz umgebauten Anhänger hinweisen.
Unter dem Motto „Ich bin 10 Parkplätze” soll der Anhänger dafür sensibilisieren, dass weniger Autoverkehr gleichbedeutend mit mehr Platz im öffentlichen Raum ist. Der Anhänger mit zwei Fahrradbügeln und mehreren daran abgestellten Fahrrädern wird in den Sommermonaten an wechselnden Orten am Straßenrand stehen. Wir erhoffen uns, damit eine Diskussion anzustoßen zur Frage: Wem gehört der öffentliche Raum und wofür soll er verwendet werden? Ist das Abstellen von PKWs die beste Nutzung dieser knappen Ressource, die für die Lebensqualität in unseren Städten so wichtig ist?
Am Straßenrand parkende Autos stellen außerdem ein nicht zu unterschätzendes Sicherheitsrisiko dar, weil sie die Sicht versperren und keinen Platz zum Ausweichen in Gefahrensituationen lassen. Sie sind nicht zuletzt für die bei Radfahrenden gefürchteten „Dooring”-Unfälle durch unachtsames Öffnen der Autotüren verantwortlich. Einer von fünf Unfällen, bei denen zu Fuß gehende oder radfahrende Menschen verletzt oder getötet werden, ist direkt oder indirekt durch parkende Autos verursacht.
Unsere Städte könnten viel lebenswerter und sicherer sein, wenn mehr Menschen mit dem Fahrrad statt mit dem Auto in die Stadt fahren. Neben der Förderung des Radverkehrs ist auch eine intelligente Parkraumbewirtschaftung, die das Parken in Parkhäusern attraktiver macht, ein probates Mittel, um den öffentlichen Raum wieder gerechter zu verteilen. Dann wäre auch genügend Platz vorhanden, um ein flächendeckendes Netz von Radwegen einzurichten, anstatt aus Platznot den Radverkehr gemeinsam mit dem Fußverkehr oder dem motorisierten Verkehr zu führen. Städte, die diesen Weg bereits gegangen sind, gewinnen nicht nur mehr Lebensqualität für alle Bewohner, sondern ziehen auch mehr Besucherinnen und Besucher an, die in der Stadt einkaufen, flanieren und an Veranstaltungen teilnehmen.
Das wünschen wir uns auch für Weinheim.